Mit der Diagnose chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) gerät das ganze Leben buchstäblich „außer Atem“. Die Lunge ist geschädigt, unheilbar und fortschreitend. Viele Betroffene fragen sich, ob es das also gewesen sein soll?
Nein, auf keinen Fall, denn mit einer pneumologischen Rehabilitation kann ein an COPD-Erkrankter viel für sich tun. Mit einer wirkungsvollen Rehabilitation kann geholfen werden, wieder mehr Atem zu schöpfen und auch mit dieser Erkrankung, neue Energie für ein erfülltes, aktives Leben zu gewinnen.
Die Effektivität pneumologischer Rehabilitation
ist unbestritten
Die Effektivität dieser pneumologischen Rehabilitation bei COPD ist durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegt und unbestritten. So weit so gut.
Allerdings sind für den Erkrankten die positiven Effekte der Rehabilitation oft nicht nachhaltig. Die Umsetzung des in der Reha Erlernten in den Alltag ist oft nicht einfach. Nicht selten steht der Betroffene allein da.
Ziel: Ein begleitetes Nachsorgekonzept
zur Steigerung der Nachhaltigkeit
Ein von der Rehabilitationseinrichtung begleitetes Nachsorgekonzept könnte zur Stabilisierung und Verlängerung des physischen und psychischen Wohlbefindens des Erkrankten beitragen. Um das zu belegen, hat die Nordseeklinik Westfalen eine wissenschaftliche Studie initiiert, die vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität zu Lübeck wissenschaftlich begleitet wurde und die die Forschungsgesellschaft Atemwegerkrankung e.V. finanziert hat.
Studie beweist: Positive Reha-Effekte
können aufrechterhalten werden
Mit der Studie „Effekte einer begleiteten Nachsorge in der Post-Reha-Phase bei COPD-Patienten: eine kontrollierte Studie“ konnte nachgewiesen werden, dass die begleitete Nachsorge Reha-Effekte im stärkeren Umfang aufrechterhalten kann. So trägt das Nachsorgekonzept zur Steigerung der körperlichen Aktivität bei. Die Rückmeldungen aus der Rehaklinik empfanden viele Teilnehmer als hilfreiche Unterstützung für ihre Umsetzungen der Vorsätze im Alltag.
Die im Thieme Verlag veröffentlichte Studie im DetailBisher werden die Kosten für diese Art der begleitenden Nachsorge von den Kostenträgern der Rehabilitation nicht übernommen.Auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie werden wir im Herbst 2021 gemeinsam mit den zuständigen Renten- und Krankenversicherungen analysieren, ob wir unseren Patienten im Sinne dieses Konzepts eine qualitativ wertvolle Betreuung durch Nachsorgebeauftragte dauerhaft anbieten können.
30. Rehawissenschaftliches Kolloquium – 2021
Begleitete Nachsorge bei Rehabilitanden
mit einer chronisch obstruktiven
Lungenerkrankung (COPD)
Universität zu Lübeck / Forschungsgesellschaft Atemwegerkrankungen e.V.
Im Rahmen des 30. Rehawissenschaftlichen Kolloquiums der DRV wurden die Ergebnisse der Studie „Begleitete Nachsorge bei Rehabilitanden mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung“ vorgestellt. In einem 15-minütigen Vortrag beschreiben Dr. Ralf J. Jochheim und Dr. Dr. Michael Badke das Studiendesign, den Ablauf der Forschung und die umfassenden Ergebnisse und deren Auswertung.
Fazit: Für die COPD-Rehabilitation zeigen sich neue Behandlungsperspektiven auf, die dringend institutioneller Bestandteil werden sollten.
Die PowerPoint-Präsentation zum Download
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